Einen wahrhaftigen Krimi lieferten sich die Herren II und der ASV Cham am vergangenen Samstag.
Vor der Partie war den Regensburgern klar, dass mit Cham ein anderer Prüfstein als bei den jüngsten Siegen warten würde. Mit viel Selbstbewusstsein startete man in die Begegnung und wollte die, von Trainer Ben Heiligtag geforderten, Dinge bestmöglich umsetzen. Es entwickelte sich eine sehr ausgeglichene Partie, in der die Domstädter versuchten mit viel Tempo zu leichten Toren kommen. Hierbei standen sie sich jedoch mit viel zu viel Fehlern selbst im Weg und konnten die teilweise überzeugende Abwehrarbeit nicht in Tore ummünzen. Auch das Rückzugsverhalten ließ an einigen Stellen zu wünschen übrig, was die erfahrenen Gastgeber durch ihre Außenspieler sofort auszunutzen wussten. So trennte man sich mit 14:14 zur Halbzeit.
„Ich denke wir müssen in der Halbzeit mit 2-3 Toren führen. Wir machen zu viele leichte Fehler, seien es Fehlpässe, Stürmerfouls oder im Abschluss. Wenn wir mal kompakt in der Abwehr standen und die Chamer im Positionsangriff hatten, dann war das schon sehr gut, aber wir kassierten zu viele Tore durch, vor allem, ihre schnelle Mitte.“ , so Ben Heiligtag über die erste Halbzeit.
In seiner Ansprache wollte er seinen Männern verdeutlichen, dass sie die bessere Mannschaft sind, sich aber durch die Zuschauer beeinflussen lassen.
Mit einer Abwehrumstellung zu Beginn der zweiten Halbzeit wollten die Regensburger noch einmal den Druck auf die Hausherren erhöhen. Dies gelang auch und man kam immer wieder zu Ballgewinnen. Im Angriff zeigte man gute Kombinationen und konnte sich die besten Chancen erspielen. Durch eine starke Phase konnte man sich bis zur 48. Minute mit vier Toren absetzen (25:21). Viele der Zuschauer sahen das Spiel schon als gewonnen bzw. verloren an, doch die Hausherren steckten zu keiner Zeit auf.
Binnen zweieinhalb Minuten kamen die Gastgeber auf ein Tor heran, ehe sie dann in der 56. Minute, in doppelter Unterzahl, das 28:26 erzielten und sich somit auf der Siegerstraße befanden. Die Regensburger jedoch nahmen den Kampf an und egalisierten den Rückstand. Die Schlusssequenz hatte alles, was diesem Handballkrimi noch fehlen hätte können. Eine Hinausstellung mit der roten Karte, einen verworfenen Siebenmeter, eine Torwartparade in letzter Sekunde. Schlussendlich trennten sich die beiden Mannschaften mit 28:28.
„Was soll man sagen, betrachtet man das Spiel aus Sicht der 50. Minute bin ich sehr unzufrieden mit nur einem Punkt. Aus Sicht der 56. Minute bin ich stolz, dass wir zurückgekommen sind und uns hier ein Punkt erkämpft haben. Im Endeffekt machen wir einfach zu viele leichte Fehler und auch das Tempospiel stellen wir irgendwann einfach ein, das ist natürlich nicht unser Maßstab. Wir nehmen das Unentschieden jetzt so mit und wissen woran wir arbeiten müssen. Wir haben eine Woche spielfrei und dann versuchen wir wieder doppelt zu punkten“, resümiert Coach Ben Heiligtag.