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nachdem die Regensburg Adler fast 60 Minuten einem Rückstand hinterher gelaufen waren, retteten sie mit einem Kraftakt 21 Sekunden vor Schluss das 28:28-Unentschieden gegen Aufsteiger TSV Simbach.

Adler gegen Aufsteiger Simbach beinahe aus dem Nest gefallen

17 Tore von Johannes Simbeck täuschen nicht über ideenloses Angriffs- und Abwehrspiel hinweg

Regensburg – „Da sieht man erst einmal, was der Kopf ausmacht“, schüttelte Adler-Trainer Kai-Uwe Pekrul einen Tag nach dem 28:28 seiner Mannschaft gegen den Bayernliga-Aufsteiger TSV Simbach den Kopf. „Die kommen zu uns nach Regensburg und spielen frei auf.“ Strategisch übersetzt war das eine offene 3-2-1- und bisweilen 3-3-Deckung mit Spitzen auf bis zu zwölf Metern gegen die Regensburger keine Mittel fanden. Auf der anderen Seite stand die 6-0-Abwehr der Adler teilweise hilflos gegen die bunt gemischte, angriffslustige und dabei sehr effektive Simbacher Truppe.
Erschwerend zur desolaten Abwehrleistung, die zu sechs gerechtfertigten Zwei-Minuten-Strafen und einer Disqualifikation gegen Kreisläufer Ole Schwagerus letztendlich wegen Meckerns führte, kam, dass Torhüter Lars Goebel einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und gegen Mitte der zweiten Halbzeit Platz für Routinier Felix Schmidl machte. Routine war genau das, was den Adlern gegen die ursprünglich schwächer eingeschätzten Simbacher fehlte, beispielsweise ein Rückraumspieler, der Ruhe und Übersicht ins Spiel gebracht hätte. So waren es zahlreiche Einzelleistungen, die zu den Regensburger Toren führten. Die Leistung von Johannes Simbeck muss an dieser Stelle zweifelsfrei mit einem Ausrufezeichen versehen werden: 17 Tore, davon 15 aus dem Feld, im dritten Spiel der Saison eine zweistellige Trefferquote lassen aufhorchen. Dass sich außer seinem Bruder Bastian Simbeck mit vier Treffern, leider aber auch mit zahlreichen technischen Fehlern kein etatmäßiger Rückraumspieler in die Torschützenliste eintragen konnte, zeigt, dass es dem Angriffsspiel grundsätzlich an Druck und Ideen fehlte.

Dass es die Adler, die streckenweise einem Sechs-Tore-Rückstand hinterher gelaufen waren, am Ende, sprich ab der 43. Minute, schafften, das Spiel zu einem 28:28-Endstand zu drehen, zeigt, was in der jungen, noch nicht routiniert zusammenspielenden Mannschaft steckt. Felix Schmidl gelang es, die Abwehr mit seiner Erfahrung zu stärken und einige Torchancen der Gegner zu entschärfen. Allein in der letzten Viertelstunde konnten außer Johannes Simbeck fünf weitere Spieler zum Torerfolg kommen. Am Ende stand ein glückliches, aber nicht unverdientes Unentschieden auf der Anzeigentafel.

Fotos: Christian Brüssel und Hans-Christian Wagner