„Ein Schaden für den Sport in der Region, Verein und Ehrenamt“ 

Die SG Regensburg reagiert mit Unverständnis und Verärgerung auf die fortlaufende Teilsperrung der Kerschensteiner-Sporthalle. Die erste Vorständin Kerstin Riedmüller sieht darin eine grundsätzliche Gefahr und kritisiert insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Amt für Gebäudeservice der Stadt Regensburg. 

Seit Dienstagabend haben die Verantwortlichen der SG Regensburg die Gewissheit darüber, dass ein Drittel der Kerschensteiner-Sporthalle aufgrund eines vermeintlichen Belagsschadens weiterhin gesperrt bleibt. Auch die Duschen sind seit Wochen und bis auf Weiteres wegen Schimmelbefalls nicht nutzbar. Für den bevorstehenden Heimspieltag muss man daher auf die Sporthalle an der Clermont-Ferrand-Schule ausweichen. Wie es danach weitergeht, ist noch völlig unbekannt. 

Noch Mitte Februar hatten sich Vereinsverantwortliche, Schulamt, Sportamt und das Amt für Gebäudeservice zu einem Austausch getroffen, um gemeinsam über den Zustand der Kerschensteiner-Halle zu sprechen. Ursächlich waren zahlreiche Mängelmeldungen des Vereins bei den zuständigen Behörden, welche über mehrere Monate keinen Anklang fanden und die Harzproblematik. Ende des Monats dann der Paukenschlag: Mit sofortiger Wirkung werden die betroffenen Bereiche gesperrt, wodurch der Trainingsbetrieb massiv eingeschränkt und der Spielbetrieb unmöglich gemacht wurde. 

Bereits zu diesem Zeitpunkt zeigte man sich bei der SG sichtlich irritiert von der Vorgehensweise des Amtes für Gebäudeservice. „Über Monate stellten die Schäden trotz mehrfacher Meldung kein Problem für den Vereins- oder Schulsport dar“, schildert Kerstin Riedmüller. Gemeinsam mit dem Sportamt setzte man alle Hebel in Bewegung, um wenigstens den Heimspieltag am 08./09. März in eigener Halle über die Bühne bringen zu können und organisierte eigenständig eine provisorische, jedoch fachmännische Reparatur der betroffenen Stellen durch die Fußböden Hofmann GmbH, ein Sponsor der SG Regensburg. 

Doch trotz erfolgreich und gefahrlos durchgeführten Spielen und der Versicherung des Dienstleisters, dass das Provisorium mehrere Wochen halten würde, blieb das Amt für Gebäudeservice bei seiner Haltung der weiteren Teilsperrung ab dem 10. März. Diese wurde trotz des großen Engagements seitens des Sportamts und der SG Regensburg auch am vergangenen Dienstag bestätigt. Wann das Amt für Gebäudeservice die dauerhafte Behebung der Schäden sowie die Entfernung des Schimmels in den Sanitäranlagen plant, ließ es indes offen. 

Während Riedmüller für die Kooperation mit dem Schulamt und Sportamt nur lobende Worte findet, fällt ihre Kritik am Amt für Gebäudeservice deutlich aus: „Ohne ein Bekenntnis zur Zusammenarbeit und zur Pflege der Sportanlagen droht ein massiver Schaden für die Region, den Verein und das Ehrenamt“, formuliert die erste Vorständin der SG-Handballer. 

Den Verein stellt die Situation vor immense Herausforderungen. Neben den großen Einschränkungen im Trainingsbetrieb der insgesamt 21 Mannschaften sind insbesondere die Heimspieltage betroffen. Eine Harzgenehmigung für die Regionalligamannschaft Adler Regensburg ist nicht geklärt und auch nicht, wer die Verantwortung für die anschließende Harzreinigung in fremder Halle übernimmt. Ein erhöhter logistischer Aufwand, die fehlenden Möglichkeiten zur Implementierung von Sponsorenpräsenzen und ein erwartbarer Rückgang der Zuschauerzahlen sind die Folge. Diese Umstände sorgen in letzter Konsequenz für finanzielle Ausfälle und die unnötige Mehrbelastung der ohnehin schon knappen ehrenamtlichen Helfer.

Kurzfristig hofft man im Lager der SG auf eine rasche Aufhebung der Teilsperrung. Langfristig jedoch fordert man das Leben von echter Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Behörden, um den Vereinssport in Regensburg zu stärken.