Mit einer durch Ausfälle dezimierten Mannschaft reiste die Zweitvertretung der SG Regensburg am vergangenen Samstag zu einem sehr späten Auswärtsspiel nach Erlangen Bruck. Die Gastgeber präsentierten sich in der bisherigen Saison wie erwartet stark, sodass ein Duell des oberen gegen das untere Tabellendrittel bevorstand. Dementsprechend rechnete sich die SG bereits keine allzu großen Chancen aus, wenngleich Trainer Kai-Uwe Pekrul das Spiel nicht schon im Vorhinein abschreiben wollte.
Dieses Vorhaben fruchtete jedoch nicht wirklich. Erlangen-Bruck konnte sich so bereits nach einem Zwischenstand von 6:6 in der zehnten Minute im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit absetzen. Zwar konnte der Regensburger Torhüter Bogdan Simion den ersten Strafwurf der Brucker entschärfen, was den ersten verworfenen 7m der Saison für Jendrik Großhauser in dieser Saison bedeutete, jedoch zeigte sich im Spielverlauf die Wurfsicherheit der Heimmannschaft, gegen die Bogdan Simion zeitweise machtlos schien. Daran hatte allerdings auch die Regensburger Defensive großen Anteil, da der Zugriff im Mittelblock fehlte und diese somit viele einfache Torabschlüsse aus dem Rückraum der Brucker zuließ. Dies spiegelte sich darin wider, dass schlussendlich die beiden Brucker Rückraumspieler Florian Funke und Jendrik Großhauser die Hälfte aller Heim-Tore erzielten. Hinzu kamen Unkonzentriertheiten im Regensburger Angriffsspiel, wodurch sie die Gastgeber einen Halbzeitstand von 23:16 erspielen konnte.
In den ersten neun Minuten der zweiten Halbzeit konnten die Gäste diesen 7-Tore Vorsprung zwar auf drei Tore verkürzen, jedoch stellten die Gastgeber innerhalb der nächsten zwei Minuten die Tordifferenz zur Halbzeitpause wieder her. Bis zur zweiundfünfzigsten Spielminute (38:30) hielten die Brucker ihren komfortablen Vorsprung. Ab diesem Zeitpunkt schien das durch Kai-Uwe Pekrul in der fünfzigsten Spielminute genommene Team-Timeout zu wirken. Er appellierte an die Spieldisziplin ohne große Experimente. Mit dieser Devise schafften die Regensburger ein überraschendes Comeback und konnten sich so durch einfache Ballgewinne und schnelle Tore von einem 8-Tore Rückstand auf nur zwei Tore Differenz mit dem Schlusspfiff herankämpfen. Neben diesem erfreulich glimpflichen Ausgang feierte Rechtsaußen Lars Kretzschmer nach fast zehn Monaten verletzungsbedingter Pflichtspielpause seine Rückkehr im Trikot der SG Regensburg.
Kreisläufer Armin Kiener zog nach Spielende das Fazit „das sah stellenweise wirklich nach Handball aus. Wir müssen nur das machen, was uns Kai sagt“. Zwar stand am Ende nicht der erhoffte Sieg auf dem Konto der Regensburger, dennoch sorgte die gezeigte handballerische Leistung und insbesondere die Aufholjagd in den letzten acht Spielminuten für zufriedene Stimmung in der Mannschaft. „Ein Sieg wäre zwar schöner gewesen, mit dem Ergebnis können wir aber gut leben“ fasste Mannschaftsbetreuer Bernhard Keck das Spiel zusammen.
Mit der Einstellung, an die Leistung der Schlussphase anzuknüpfen, gehen die Herren II in die kommende Trainingswoche, um am 25.10. um 15.30 in der heimischen Kerschensteiner Halle gegen die Gäste aus Nabburg/Schwarzenfeld den Zuschauern erneut ansehnlichen Handball präsentieren zu können und sich den ersten Sieg der bisher holprigen Saison zu erspielen.
Für die SG spielten:
Bogdan-Mircea Simion (Tor), Moritz Schwalbe (9/2), Alexander Schamper (8), Maximilian Schamper (5), Daniel Mulitze (5), Paul Ergott (3), Armin Kiener (3), Michael Ziegler (2), Adrian Falk (1), Johannes Hugo (1), Lars Kretzschmer (1), Jakob Kübler